Im Jahr 2004 gab es in Belgien keine internet- oder softwarebasierten E-Geld-Anwendungen. Stattdessen standen kartengestützte Produkte im Vordergrund. Die fortschrittlichste und am weitesten verbreitete dieser Anwendungen war die "Proton"-Anwendung, die von Banksys im Jahr 1995 mit Pilotprojekten gestartet und ab 1998 landesweit eingeführt wurde. Proton ist eine multifunktionale und vorausbezahlte E-Geldkarte, die für Zahlungen von bis zu 15 Euro konzipiert ist und zwischen 5 und 125 Euro wieder aufgeladen werden kann. Die Kartenauffüllung kann an Geldautomaten, öffentlichen Münztelefonen und zu Hause installierten Smartphones erfolgen. Im Februar 2003 wurden mit der Proton-Anwendung durchschnittlich 300.445 Transaktionen pro Tag durchgeführt, wobei jede Transaktion im Durchschnitt 5,1 Euro betrug.
In Finnland wurde nach dem Scheitern des "Eunet e-cash"-Systems, das 1996 eingeführt, aber 1998 eingestellt wurde, keine internetbasierte E-Geld-Anwendung mehr umgesetzt. Die am weitesten verbreitete kartengestützte E-Geld-Anwendung ist das "Avant"-System, das 1997 eingeführt wurde. Die Gründer des Avant-Systems sind die drei größten Banken Finnlands: Nordea, Okobank Group und Sampo Bank. Im System kann E-Geld auf die Chipkarten geladen werden, die von den Banken ausgegeben werden, und bis Ende 2002 wurden 900.000 kompatible Karten und 6.000 Ladeterminals erreicht. Im Jahr 2002 wurden insgesamt etwa 800.000 Transaktionen über das System durchgeführt. Neben Avant gibt es in Finnland auch andere E-Geld-Anwendungen wie "Matkahuolto", "Citycards" und "Unicard", die jedoch nur im Verkehrssektor verwendet werden können.
In Großbritannien sind die E-Geld-Aktivitäten auf einem sehr niedrigen Niveau. Zwei wichtige Anwendungen namens "Mondex" und "VisaCash" wurden eingestellt, da sie nicht erfolgreich waren, und viele lokale Anwendungen mussten ebenfalls eingestellt werden. Nach diesen erfolglosen Anwendungen befinden sich viele neue Technologieversuche derzeit in der Testphase, darunter das "Mondex Trial", das im Jahr 2001 mit 13.000 Karten gestartet wurde und die Möglichkeit bietet, die Karten an Geldautomaten, über Smartphones oder durch Karten-zu-Karten-Überweisungen wieder aufzuladen.
Im deutschen Bankensektor werden sowohl internet- und softwarebasierte als auch kartengestützte E-Geld-Anwendungen erfolgreich durchgeführt. Das erste internetbasierte E-Geld-System in Deutschland, das "E cash"-System, wurde 1996 von der Deutschen Bank und Digicash erfolgreich getestet und 1997 mit 1.500 Benutzern und 35 Händlern landesweit auf den Markt gebracht. Die führenden kartengestützten E-Geld-Anwendungen in Deutschland sind die "GeldKarte" und "Paycard". Das GeldKarte-System, mit dem bis zu 200 Euro aufgeladen werden können, wurde 1996 eingeführt und wird weiterhin als wichtige E-Geld-Anwendung im Bankensektor genutzt. Das Paycard-System wird von der Deutschen Bahn AG, dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Deutschen Telekom herausgegeben und besteht aus Karten, die zwischen 10 und 200 Euro wieder aufgeladen werden können. Die Anwendung wurde 1996 gestartet und ist weiterhin in Betrieb.