Die Bedeutung der Finanz-Öffentlichkeitsarbeit in Kryptowährungsbörsen

Investor Relations entwickelt sich heute in einer Weise, die jegliche Kommunikationsmaßnahmen umfasst, die den Dialog zwischen Investoren und Unternehmen beeinflussen werden. Die aufeinanderfolgenden Zusammenbrüche von Enron, Arthur Anderson, Waste Management und WorldCom in den 2000er Jahren sowie die in diesem Zeitraum aufgetretenen Buchhaltungs- und Finanzberichtskrisen markierten einen Wendepunkt in den Investorenbeziehungen aufgrund der Krisen, die durch die Bereitstellung unvollständiger und falscher Informationen an Investoren verursacht wurden. Folglich sind die Notwendigkeit gesetzlicher Vorschriften in diesem Zusammenhang und die Professionalisierung der Finanzkommunikation erheblich wichtiger geworden (Lordan, 2003: 78). In den Vereinigten Staaten wurde im Jahr 2002 der Sarbanes-Oxley Act, auch bekannt als Public Company Accounting Reform and Investor Protection Act von 2002, verabschiedet. Insbesondere nach den Zusammenbrüchen in den Jahren 2007-2008 begannen Finanzbeziehungen Teil der Kommunikationsstrategien zu werden (Black, 2014: 11). Die American Investor Relations Association NIRI definiert Investor Relations wie folgt (niri.org):

"Investor Relations ist eine strategische Managementverantwortung, die Finanzen, Kommunikation, Marketing und Compliance mit den Wertpapiergesetzen integriert, um die effektivste zweigleisige Kommunikation zwischen einem Unternehmen, der Finanzgemeinschaft und anderen Interessengruppen zu ermöglichen und letztendlich dazu beizutragen, dass die Wertpapiere eines Unternehmens gerecht bewertet werden. (Vom NIRI-Vorstand im März 2003 verabschiedet.)"

Die Hauptaufgabe der für Investor Relations verantwortlichen Person besteht darin, den aktuellen und potenziellen Marktwert des Unternehmens an die Investoren zu kommunizieren (Bragg, 2010:1). Investor-Relations-Manager setzen sich für Investoren im Unternehmen ein; während der Gespräche mit den Investoren vertreten sie das obere Management. Sie müssen über einfache Kommunikationstechniken hinausgehen, wie z.B. wissen, wer die Aktionäre sind und was sie von dem Unternehmen erwarten, und Pressemitteilungen vorbereiten; sie müssen am Tisch mit dem Top-Management sitzen und an strategischen Entscheidungen teilnehmen (Ragas et al., 2014:186). Bei der Durchsicht der Literatur wird festgestellt, dass "Investor Relations", "Finanzkommunikation" und "Finanz-PR" die am häufigsten verwendeten Begriffe zur Benennung des Themas sind (Doan und McKie, 2017:2). Die "Investor Relations" und "Finanz-PR"-Einheiten, die in der Finanzkommunikation zusammenarbeiten sollten, sind zwei getrennte Bereiche, die in Bezug auf ihre Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Instrumente und Methoden getrennt betrachtet werden müssen. Investor Relations, die sich mit dem Finanzmanagement und der Expertise befassen sollen, ist eine Funktion, die direkte und intensive Beziehungen zu den aktuellen und potenziellen Aktionären eines Unternehmens aufbauen muss; während Finanz-PR darauf abzielt, langfristige und strategische Dialoge mit allen Interessengruppen aufrechtzuerhalten und zu entwickeln, die die finanziellen Zielgruppen bilden, wie z.B. die Finanzpresse, Analysten, Regierung, öffentliche Institutionen und zivilgesellschaftliche Organisationen.